Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 71

1907 - Leipzig : Voigtländer
3537. Der Dreiigjhrige Krieg 16181648. 71 niederzulegen. Er bergab die meisten seiner Lnder (Spanien, die Niederlande und die Besitzungen in Italien und Amerika) seinem Sohne Philipp, die deutsche Kaiserrorde seinem Bruder Ferdinand (1556). Dann zog er sich in ein spanisches Kloster zurck und verbrachte seine Tage mit Gebet, Gartenbau, Drechslerarbeiten und Uhrmacherei. viel beschftigte er sich mit dem Gedanken an den Cod. Einst kam ihm der sonderbare Einfall, noch bei Lebzeiten sein Leichenbegngnis zu feiern. Er legte sich in einen offenen Sarg, lie sich von den Mnchen in die mit Trauerflor behngte Kirche tragen, Grablieder singen und Seelenmessen halten. Rings umher brannten Wachskerzen, und eine ergreifende Trauermusik hallte durch das Gewlbe der Kirche. Das alles erschtterte ihn so tief, da er schon wenige Tage darauf wirklich starb, zwei Jahre nachdem er die Krone niedergelegt hatte. Der Dreiigjhrige Krieg 1618 -1648. 35. Die Anfnge des Krieges. 1. Die Fortdauer des Glaubenszwistes. Der augsburger Religionsfriede hatte zwar uerlich die Ruhe wiederhergestellt, aber keine Ausshnung der Katholiken und Evangelischen herbeigefhrt. Der Hader wuchs allmhlich wieder so sehr, da 1618 ein neuer Religionskrieg ausbrach, der dreiig Jahre lang ganz Deutschland verwstete. 2. Der Ausstand in Bhmen. Der Dreiigjhrige Krieg nahm feinen Rnfang in Bhmen, dem Lande der hussiten. Dort hatte die Reformation weite Verbreitung gefunden. Ein kaiserlicher Majesttsbrief sicherte den bhmischen Protestanten freie Religionsbung. Rls ihnen trotzdem im Jahre 1618 eine neuerbaute Kirche niedergerissen, eine andre geschlossen wurde, brach ein H u f st a n b aus. Die Protestanten zogen vor das Schlo der bhmischen Hauptstadt Prag, drangen hinein und forderten von den kaiserlichen Rten Rechenschaft. His ihnen diese verweigert wurde, warfen sie zwei der Rte und deren Schreiber zum Fenster hinaus. Die hinabgestrzten fielen auf einen Kehrichthaufen und kamen deshalb mit dem Leben davon. Die Emprung verbreitete sich rasch der das ganze Land. Die bhmischen Protestanten erkannten den eben zum Kaiser erwhlten eifrig katholischen Ferdinand Ii. nicht als ihren König an, sondern whlten den protestantischen Kurfrsten

2. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 59

1879 - Leipzig : Teubner
Karls V. Abdankung 1556. Tod 1558. 59 der blutigen Schlacht bei Sievershausen, unweit Celle (1553), in welcher Albrecht besiegt ward. Karl V. kümmerte sich nach der Flucht aus Innsbruck nicht mehr um die Angelegenheiten Deutschlands. Nur noch die Rückeroberung der lothringischen Städte, Metz, To ul und Verdun, welche Heinrich Ii. von Frankreich besetzt hatte, lag ihm am Herzen. Aber dieser Feldzug blieb ohne Erfolg. Die erwähnten Städte mit ihrem Gebiet, 50 Quadratmeilen mit 300,000 Einwohnern, blieben bei Frankreich. Das war die erste Schmälerung des deutschen Reiches an der Westgrenze, welche deutsche Fürsten schmachvoll veranlaßt hatten. Der Kaiser Karl hatte viele Hoffnungen und Entwürfe in seiner langen Regierung scheitern sehen; dies erfüllte ihn in seinem Alter, das auch durch schmerzhaftes Podagra noch heimgesucht war, mit Trauer und Schwermnth, so daß er beschloß, sich seiner schweren Kronen zu entledigen und von dem Leben zurückzuziehen. Mailand und Neapel hatte er schon im 1.1554 seinem Sohne Philipp abgetreten, im I. 1555 übergab er ihm auch die Niederlande und im I. 1556 die Krorte von Spanien, während er die deutsche Kaiserkrone seinem Bruder Ferdinand I. überließ. Darauf zog er sich in das Kloster St. Juste im westlichen Spanien zurück, wo er sich mit geistlichen Uebungen, Musik, Gartenbau und mechanischen Arbeiten beschäftigte. Eine besondere Liebhaberei war ihm die Reperatnr von Uhren, deren er viele in vollkommen gleichen Gang zu bringen suchte. Da es ihm nicht gelang, äußerte er, mit den Uhren gehe es wie mit den Menschen. Noch zwei Jahre lebte Karl M Kloster, häufig von schwermüthiger Stimmung ergriffen. Einst feierte er, fo wird erzählt, lebendigen Leibes sein Leichenbegängnis indem ei* sich in einem Sarge in die Klosterkirche tragen und ein Todtenamt halten ließ. Dabei erkältete er sich und regte seine Seele so auf, daß er schon am folgenden Tage vom Fieber ergriffen ward und nach einigen Wochen starb, im 59. Jahre seines Lebens, am 21. Sptbr. 1558. In den Tagen seiner Kraft war er ein schöner, stattlicher Mann gewesen, hellblond, mtt blauen Augen und blassem Gesichte, auf dem ein tiefer

3. Geschichte der neueren Zeit - S. 323

1861 - Münster : Coppenrath
323 nung in Verbindung gebracht. Man zählte nach Jahren der Republik und fing den Anfang des ersten Jahres vom 22. Sep- tember an. Auch die Namen der Monate wurden verändert, und statt der Wochen Decaden eingeführt, wovon jede zehn Tage enthielt. Sechs und dreißig heidnische Festtage traten an die Stelle von zwei und fünfzig christlichen Sonntagen. Mit der Abschaffung des Königthumes wurden alle Wappen und Bildsäulen der Könige vom Pöbel zertrümmert; der Con- vent selbst richtete die Banden dazu ab. Ja sogar die könig- lichen Gräber zu St. Denis unweit der Hauptstadt wurden wieder aufgewühlt, die Leichname aus den Särgen gerissen, ihre Gebeine zerstreuet.*) Nichts sollte an die frühere Zeit des Königthumes erinnern. Dann forderte die Partei der Wüthenden die Vernichtung des letzten Ueberrestes, das Blut des abgesetzten Königes und seiner Familie. 68. Erste Coalition oder Verbindung gegen Frankreich. Arirg gegen Oesterreich und Preußen (1792). — Die Lage des unglücklichen Königes erregte die Theilnahme und Besorg- niß aller übrigen Monarchen, besonders des Kaisers Leopold Ii., der durch so enge Familienbande mit ihm verbunden war. Ihr Eifer für die Sache des Königes wurde noch mehr an- gefeuert durch die Bitten und Vorstellungen der ausgewan- derten französischen Prinzen, die zu Coblenz ihr Hoflager hatten und dort die Ausgewanderten unter ihre Fahnen ver- einigten. Statt durch weise Mäßigung dem Kriege vorzu- beugen, that der Nationalconvent gerade Alles, denselben her- beizuführen. Er zog alle Besitzungen ein, welche deutsche Fürsten im Elsaß und Lothringen hatten, und sprach der gan- zen Welt übermüthig Hohn. Je mehr man sich rüstete, um den unglücklichen König mit Gewalt aus den Händen der *) So wurde jetzt an den französischen Königen gerächt, was diese durch Verheerung der Gräber von acht deutschen Kaisern zu Speier ge- sündigt hatten. 21*

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 404

1861 - Münster : Coppenrath
404 den vier letzten Jahren kränkelte er. Er litt an einem Ma- genkrebs, an welchem auch sein Vater gestorben war. Die Leiden nahmen immer zu, bis endlich der Tod am 5. Mai 1821 ihnen ein Ende machte. Er verschied auf seinem Feld- bette von Austerlitz, nur 53 Jahre alt. Seine letzten Worte im Todeskampfe waren: „Ich wünsche, daß meine Asche an den Ufern der Seine ruhen möge, inmitten des französischen Volkes, welches ich so sehr geliebt habe." Aber auch dieser letzte Wunsch blieb lange unerfüllt. Er ward auf St. He- lena zur Erde bestattet, und nur ein einfaches Denkmal be- zeichnete die stille Felsengruft, in welcher der große Todte von seinem stürmischen Siegesläufe ruhete. Erst im Jahre 1840 wurde mit Bewilligung der englischen Regierung seine Asche unter großem Gepränge nach Paris herüber geholt und im Dome der Invaliden feierlich beigesetzt. Die Säule mit seinem Standbilde war schon früher wieder hergestellt und im Stillen mit manchem Kranze geschmückt worden. — Durch die standhafte Ertragung des herben Unglückes auf St. He- lena hat er den Haß eines großen Thciles der Zeitgenossen ausgelöscht, die Bewunderung seiner Anhänger aber vermehrt. Sein Sohn lebte unter dem Namen eines Herzoges von Reichstadt zu Wien bei seinem kaiserlichen Großvater, dessen Liebling er war, und starb daselbst im Jahre 1832. Marie Luise starb im Jahre 1847. 87. Hallptbestimmungcn des Congresscs zu Wien. Am 9. Juni 1815 wurde der Wiener Congreß geschlos- sen. Durch diesen erhielten die einzelnen Staaten Europas überhaupt und Deutschlands insbesondere größtentheils den Besitzstand, welchen sie noch jetzt haben. Der Congreß selbst traf im Ganzen nachstehende Bestimmungen: In den südlichen Staaten Portugal, Spanien und Italien kehrten die rechtmäßigen Herrscher auf ihre von

5. Geschichte des Mittelalters - S. 99

1861 - Münster : Coppenrath
99 gerüsteten Heere dort weilte, hielt Schrecken alle in Gehorsam und Unterwürfigkeit; kaum aber war er jenseits der Alpen, so spotteten sie des Kaisers und suchten das verhaßte Joch wieder abzuschütteln. So war fast die ganze Negierung des Kaisers eine ununterbrochene Kette von Kriegen mit inländischen und auswärtigen Feinden. Er starb 973 zu Memleben an der Un- strut, im achtunddreißigsten Jahre der Regierung. Seine Leiche wurde in dem von ihm erbauten Dom zu Magdeburg beigesetzt. Auf dem alten Markte dieser Stadt wurde ihm später eine Rei- terstatue errichtet, die noch jetzt daselbst steht. Unter seiner Regierung wurden auch die reichen Silberberg- werke des Harzgebirges entdeckt. Ein Edelmann ritt im Walde; da scharrte sein Roß eine blanke Silbcrstufe aus dem Erdreiche hervor. Man forschte nach und legte 938 das erste Bergwerk im inneren Deutschland an, wodurch Kunstfleiß und Handel außer- ordentlich gewannen. 30. Otto H., Otto Iii., Heinrich H. Otto Ii. (973—983) folgte seinem Vater in der Regie- rung. Noch vor dessen Tode ward er zum Thronfolger erwählt und zum Kaiser und Mitregenten gekrönt. Er war mit der Theophanra, einer Tochter des griechischen Kaisers, vermählt. Auch seine Regierung war höchst unruhig. Seine Jugend und seine Heftigkeit verleiteten ihn zu manchem unüberlegten Schritte. Nur den Uebermuth der Franzosen wies er kräftig zurück. Diese hatten nichts Geringeres im Sinne, als das schöne Lothringen von Deutschland abzureißen und mit Frankreich zu berbinden. Sie waren bereits bis Aachen verheerend vorgedrungen und hatten hier auf dem Rcichspalaste den Kopf des Adlers, der immer nach dem Lande hinsah, zu welchem Lothringen gehörte, nach Frankreich wenden lassen. Ueber eine so kecke Verletzung der deutschen Reichsehre ergrimmte der Kaiser. Eiligst flog er mit seinem Heere herbei, schlug die Franzosen in die Flucht und verfolgte sie bis Paris. Hier erst schloß er mit ihnen Frieden, 7 *

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 250

1875 - Münster : Coppenrath
— 250 — das Königthum tauge nicht mehr für Frankreich. Der König wurde deshalb vorläufig seiner Würde für verlustig erklärt und wie ein Missethäter mit seiner Familie nach dem Tempel, einem alten Gefängniß-thurme, gebracht. Am 21. September 1792 wurde ein Nationalconvent von 740 Mitgliedern aus den wüthendften Jakobinern errichtet. Sofort wurde die erste Constitution und die Königswürde aufgehoben; Frankreich, die älteste christliche Monarchie, in eine Republik verwandelt, und mit dieser eine neue Zeitrechnung in Verbindung gebracht. Man zählte nach Jahren der Republik und fing den Anfang des ersten Jahres mit dem 22. September, dem Tage der Absetzung Lndwig's Xvi., an. Auch die Namen der Monate wurden verändert, und statt der Wochen Decaden eingeführt, wovon jede zehn Tage enthielt. Sechs und dreißig heidnische Festtage traten an die Stelle von zwei und fünfzig christlichen Sonntagen. Mit der Abschaffung des Königthumes wurden alle Wappen und Bildsäulen der Könige vom Pöbel zertrümmert; der Convent selbst richtete die Banden dazu ab. Ja sogar die königlichen Gräber zu St. Denis, unweit der Hauptstadt, wurden wieder aufgewühlt, die Leichname aus den Särgen gerissen, ihre Gebeine zerstreut.*) Nichts sollte an die frühere Zeit des Königthums erinnern. Dann forderte die Partei der Wüthenden die Vernichtung des letzten Ueberrestes, das Blut des abgesetzten Königes und seiner Familie. 72. Erste Coalition oder Verbindung gegen Frankreich. Krieg gegen Oesterreich und Preußen (1792). — Die Lage des unglücklichen Königes erregte die Theilnahme und Besorgniß aller übrigen Monarchen, besonders des Kaisers Leopold Ii., der durch so enge Familienbande mit ihm verbunden war. Ihr Eifer für die Sache des Königes wurde noch angefeuert durch die Bitten und Vorstellungen der ausgewanderten französischen Prinzen, die zu Coblenz ihr Hoflager hatten und dort die Ausgewanderten unter ihren Fahnen vereinigten. Statt durch weise Mäßigung dem Kriege vorzubeugen, that der Nationalconvent gerade Alles, denselben herbeizuführen. Er zog alle Besitzungen ein, welche deutsche Fürsten im Elsaß und Lothringen hatten, und sprach der ganzen Welt übermüthig Hohn. Je mehr man *) So wurde jetzt an den französischen Königen gerächt, was diese durch Verheerung der Gräber von acht deutschen Kaisern zu Speyer gesündigt hatten.

7. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 71

1911 - Leipzig : Voigtländer
3537. Der Dreiigjhrige Krieg 16181648. 71 niederzulegen. Er bergab die meisten seiner Lnder (Spanien, die Niederlande und die Besitzungen in Italien und Hrnerika) seinem Sohne Philipp, die deutsche Kaiserrorde seinem Bruder Ferdinand (1556). Dann zog er sich in ein spanisches Kloster zurck und verbrachte seine Tage mit (Bebet, Gartenbau, Drechslerarbeiten und Uhrmachern, viel beschftigte er sich mit dem Gedanken an den Tod. Einst kam ihm der sonderbare Einfall, noch bei Lebzeiten sein Leichenbegngnis zu feiern. Er legte sich in einen offenen Sarg, lie sich von den Mnchen in die mit Trauerflor behngte Kirche tragen, Grablieder singen und Seelenmessen halten. Rings umher brannten Wachskerzen, und eine ergreifende Trauermusik hallte durch das Gewlbe der Kirche. Das alles erschtterte ihn so tief, da er schon wenige Tage darauf wirklich starb, zwei Jahre nachdem er die Krone niedergelegt hatte. Der Dreiigjhrige Krieg 1618 -1648. y 35. Die Anfnge des Krieges. 1. Die Fortdauer des Glaubenszwistes. Der augsburger Religionsfriede hatte zwar uerlich die Ruhe wiederhergestellt, aber keine Ausshnung der Katholiken und Evangelischen herbeigefhrt. Der Hader wuchs allmhlich wieder so sehr, da 1618 ein neuer Religionskrieg ausbrach, der dreiig Jahre lang ganz Deutschland verwstete. 2. Oer aufstand in Bhmen. Der Dreiigjhrige Krieg nahm seinen Rnfang in Bhmen, dem Lande der hussiten. Dort hatte die Reformation weite Verbreitung gefunden. Ein kaiserlicher Majesttsbrief sicherte den bhmischen Protestanten freie Religionsbung. His ihnen trotzdem im Jahre 1618 eine neuerbaute Kirche niedergerissen, eine andre geschlossen wurde, brach ein Huf stand aus. Die Protestanten zogen vor das Schlo der bhmischen Hauptstadt Prag, drangen hinein und forderten von den kaiserlichen Rten Rechenschaft. His ihnen diese verweigert wurde, warfen sie zwei der Rte und deren Schreiber zum Fenster hinaus. Die hinabgestrzten fielen auf einen Kehrichthaufen und kamen deshalb mit dem Leben davon. Die Emprung verbreitete sich rasch der das ganze Land. Die bhmischen Protestanten erkannten den eben zum Kaiser erwhlten eifrig katholischen Ferdinand Ii. nicht als ihren König an, sondern whlten den protestantischen Kurfrsten

8. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 69

1911 - Leipzig : Voigtländer
34. Kaiser Karl V. 69 9. Luthers Tod. Solange Luther lebte, kam es nicht zum Kriege wegen seiner Lehre. Huf Einladung der Grasen von Mansfeld reiste er im Rrtfang des Jahres 1546 nach seiner Geburtsstadt Eisleben, um einen Familienstreit der Grafen zu schlichten. Dort starb er am 18. Februar 1546. Seilte Leiche wurde nach Wittenberg gebracht und in der Schlokirche bestattet, an deren Tr er einst die 95 Thesen angeschlagen hatte. Melanchthon lebte noch 14 3ahre, dann wurde er neben Luther begraben. 34. Kaiser Kart V. 1. Karls Herrschermacht. Kaiser Karl V., der Gegner Luthers und der Reformation, mar der mchtigste Herrscher seiner Zeit. uer dem Deutschen Reiche besa er Spanien, einen groen Teil von Italien und alle die Lnder in Rmerifta, die Kolumbus und die andern spanischen Seehelden entdeckt hatten. Man konnte von seinem Reiche sagen, da in ihm die Somte nicht untergehe. Hber bei all dieser Macht war er viele Jahre lang auerstande, die Ausbreitung der evangelischen Lehre in Deutschland zu verhindern. Denn es erhoben sich zwei Feinde gegen ihn, die ihm viel zu schaffen machten: der König Franz I. von Frankreich und der trkische Sultan. Namentlich mit dem König von Frankreich hatte Karl mehrere schwere Kriege in Italien und Frankreich zu führen. 2. Der Schmalkaldische Krieg (15461547). Als es endlich zum Frieden mit den auswrtigen Feinden gekommen war, begann der Kaiser, nicht lange nach Luthers Tode, einen Krieg gegen die Protestanten. Man nennt diesen Krieg den schmalkaldischen, weil die protestan-tischen Fürsten in der hessischen Stadt Schmalkalden einen Bund zu ihrer Verteidigung geschlossen hatten. Rn ihrer Spitze standen der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und der Landgraf Philipp der Gromtige von Hessen. Hber sie hielten nicht eintrchtig zusammen, sondern trennten ihre Streitkrfte. Da rckte der Kaiser pltzlich gegen den Kurfrsten heran, besiegte ihn in der Schlacht bei Mhlberg an der Elbe, nahm ihn gefangen und besetzte auch seine Hauptstadt Wittenberg. Dort wurde ihm Luthers Grab gezeigt, und einer seiner Begleiter riet ihm, Luthers Gebeine ausgraben und verbrennen zu lassen. Der Kaiser aber antwortete: Er bleibe in Ruhe! Ich fhre

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 369

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 369 — wurde von neuem abgesetzt. Seine kriegerische Laufbahn war nun zu Ende. Die Verbündeten schickten ihn in die Verbannung nach der einsamen Felseninsel St. Helena, mitten im atlantischen Ocean. Dort lebte er 800 Meilen entfernt von Frankreich, umgeben von wenigen Getreuen, noch 5 Jahre. Er starb am 5. Mai 1821. Seine Gebeine wurden später nach Paris gebracht und in der Jnvalidenkirche bestattet. 7. Der deutsche Bund. — Mit Napoleon waren auch sein Bruder Joseph, König von Spanien, und sein Schwager Mnrat, König von Neapel, von ihren Thronen gestürzt worden. Die früheren Herrscher erhielten ihre Länder zurück. Frankreich kam wieder an Ludwig Xviii. Alle Eroberungen, die es seit dem Ausbruche der großen Revolution gemacht hatte, mußte es herausgeben. Oesterreich und Preußen erlangten ihre frühere Macht wieder; au neuen Ländern erhielt Preußen die Hälfte des Königreichs Sachsen und die schöne Rheinprovinz, wogegen es einen Theil seiner ehemaligen polnischen Besitzungen ausgab. Das deutsche Kaiserthum wurde nicht wieder ausgerichtet: au die Stelle des alten Reiches trat der deutsche Bund, zu welchem sich alle deutsche Staaten — es waren 39 an der Zahl — vereinigten. Die Fürsten Europas aber, voran die Kaiser von Rußland und Oesterreich und der König von Preußen, schlossen, eingedenk der gewaltigen Begebenheiten, welche in den letzten Jahren sich ereignet hatten, eine feierliche Verbrüderung, in der sie gelobten, nach Befehl der heiligen Schrift als Brüder einander zu lieben, sich als Glieder derselben christlichen Familie anzusehen, die Religion zu schützen, Frieden und Gerechtigkeit aufrecht zu erhalten und Väter ihrer Völker zu fein. 133. Deutschland nach dem Freiheitskriege. Die Könige Friedrich Wilhelm Iii. und Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen. 1. Die Segnungen des Friedens. — Auf die furchtbaren Kriege, welche feit dem Ausbruche der großen französischen Revolution fünfundzwanzig Jahre hindurch die Welt erschüttert Andrä, Erzählungen aus der Weltgeschichte. Ausg. A. 6te Aufl. 24

10. Mittelalter - S. 51

1890 - Berlin : Weidmann
— 51 — 1002 Otto, nach allen Seiten gegen Aufruhr in Italien kämpfend, stirbt in Paterno am Soracte bei Rom: Beisetzung in Aachen. 1002—1024 Heinrich Ii. der Heilige,1) Sohn Heinrichs des Zänkers, Urenkel Heinrichs I., gewinnt, im Besitze der Kroninsignien, gegen zwei Mitbewerber (des. Ekbert v. Meifsen) die Krone: energisch und fromm, hält er mit kräftiger Hand die königliche Macht im Innern gegen zahlreiche Empörungen der Grofsen aufrecht, stiftet (1007) das Bistum Bamberg, kämpft aber nach aufsen weniger glücklich. 1) Nach Osten hin wird a) den Wenden in förmlichem Frieden Unabhängigkeit gewährt und ihr Götzendienst geduldet; b) Boleslaw Chrobry von Polen, der sich der beiden Lausitzen und Böhmens bemächtigt, in den Kriegen ohne Erfolg bekämpft.2) 2) In Italien wird im ersten Römerzuge (1004) die Lombardische Krone im Kampfe gegen den inzwischen zum König gekrönten Harduin von Ivrea (den Bischofsmörder), den letzten nationalen König von Italien,3) gewonnen, doch wird Heinrich durch Krieg mit den Polen, die tief in 1000 Stephan der Heilige von Ungarn nimmt das Christentum an. 1014—1036 Kanut (Knud) d. Große, König von Dänemark, verhilft dem Christentum in Dänemark zum Siege und erobert England und Norwegen. 1025 Olaf Ii. der Heilige von Norwegen, befestigt das Christentum in Norwegen, dehnt seine Macht auch über Island, Schottland, die Färöer und Orkney-Inseln und einen Teil Schwedens aus, verliert aber sein Reich an Kanut d. Gr., gegen den er fällt (1029). Er ist der Schutzpatron Norwegens. Die Norweger haben 874 Island, 985 Grönland, 1002 das Wein land (Nordamerika) kolonisiert. *) Heinrich und seine Gemahlin Kunigunde sind unter die Heiligen aufgenommen, hauptsächlich wegen der Stiftung des Erzbistums Bamberg. Aus dem Beinamen des Heiligen hat die spätere Tradition des Mittelalters falsche Schlüsse auf mönchisches Wesen des Kaisers gezogen, das ihm gänzlich fern lag. Auch lahm war er nicht. !) Frieden von Bautzen 1018, von dem Thietm. 8,1 sagt: non ut decuit, sed ut tunc fieri potwt. Boleslaw Chrobry (Ü. i. der Kühne, seit 992), wegen Ritterlichkeit, Freigebigkeit und Pracht in Liedern und Sagen hoch gefeiert, ist der eigentliche Begründer des Polenreiches. 3) Als solcher ist Harduin für einen Märtyrer des italienischen nationalen Gedankens angesehen und gefeiert worden. 4.*
   bis 10 von 36 weiter»  »»
36 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 36 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 46
1 943
2 62
3 508
4 1041
5 764
6 31
7 336
8 1160
9 1096
10 1070
11 150
12 58
13 362
14 21
15 31
16 389
17 7
18 175
19 212
20 18
21 76
22 45
23 96
24 79
25 56
26 402
27 3050
28 61
29 133
30 43
31 135
32 219
33 493
34 36
35 18
36 771
37 4869
38 225
39 220
40 93
41 27
42 1898
43 367
44 24
45 1442
46 3452
47 175
48 1023
49 8

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 0
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 3
9 20
10 0
11 0
12 0
13 5
14 0
15 2
16 5
17 11
18 0
19 1
20 2
21 0
22 0
23 5
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 5
30 0
31 0
32 6
33 1
34 2
35 0
36 0
37 5
38 3
39 6
40 1
41 0
42 1
43 0
44 2
45 3
46 1
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 2
54 0
55 0
56 1
57 1
58 4
59 1
60 3
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 3
67 0
68 0
69 3
70 0
71 2
72 0
73 8
74 7
75 0
76 1
77 4
78 1
79 0
80 2
81 0
82 1
83 4
84 0
85 2
86 4
87 1
88 0
89 0
90 1
91 2
92 4
93 0
94 1
95 0
96 9
97 0
98 9
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 75
1 153
2 151
3 344
4 102
5 522
6 62
7 1700
8 213
9 13562
10 145
11 367
12 268
13 59
14 28
15 59
16 2135
17 507
18 160
19 1925
20 110
21 3694
22 20
23 4
24 293
25 85
26 379
27 44
28 42
29 316
30 1807
31 903
32 17
33 3203
34 135
35 3124
36 128
37 54
38 108
39 2076
40 2069
41 7
42 45
43 150
44 4431
45 346
46 347
47 332
48 136
49 1404
50 268
51 206
52 793
53 434
54 4876
55 3357
56 15
57 651
58 136
59 3543
60 604
61 1731
62 393
63 463
64 271
65 538
66 43
67 4533
68 439
69 39
70 100
71 7839
72 36
73 2913
74 128
75 1089
76 849
77 224
78 1559
79 4517
80 1437
81 3264
82 171
83 73
84 16
85 53
86 409
87 778
88 4682
89 24
90 63
91 2468
92 350
93 1296
94 32
95 17
96 34
97 147
98 2062
99 118
100 1260
101 65
102 424
103 11359
104 125
105 252
106 47
107 70
108 71
109 254
110 233
111 295
112 50
113 105
114 92
115 23
116 85
117 1091
118 534
119 79
120 2
121 916
122 412
123 71
124 391
125 80
126 639
127 647
128 66
129 1220
130 65
131 1528
132 136
133 156
134 221
135 179
136 2708
137 46
138 108
139 215
140 2359
141 1258
142 188
143 586
144 2484
145 647
146 24
147 70
148 2209
149 52
150 3921
151 1454
152 417
153 292
154 107
155 2210
156 2523
157 2630
158 520
159 253
160 149
161 115
162 7
163 12
164 41
165 841
166 1010
167 132
168 22
169 128
170 1982
171 159
172 346
173 1159
174 1376
175 1251
176 12342
177 3102
178 172
179 334
180 61
181 5
182 7980
183 3110
184 553
185 33
186 895
187 64
188 505
189 19
190 2
191 1751
192 81
193 253
194 207
195 22
196 179
197 3287
198 2165
199 338